Magazin: Wissenswertes

Aufbau

Auch wenn der Begriff Klavier heute oft im Kontrast zum Konzertflügel verwendet wird, ist er doch eigentlich ein Oberbegriff für alle modernen Tasteninstrumente. Das Klavier, das in vielen Haushalten steht, wird in der Fachsprache seit dem 19. Jahrhundert als Pianino bezeichnet.

Gehäuse und Rasten des Klaviers bestehen aus Holz. Zur akustischen Anlage gehören die aus Metall gefertigten Saiten, der hölzerne Resonanzboden, der die Schwingungen der Saiten aufnimmt und verstärkt, und der Stimmstock, in dem die Saitenwirbel stecken. Ein gusseiserner Rahmen, der im 19. Jahrhundert entwickelt wurde, nimmt die Spannung der Saiten auf und macht das Klavier robuster.

Die Klaviatur, also die Tasten, wurden früher zumeist aus Elfenbein hergestellt, heute verwendet man Kunststoff. Ein Standardklavier (sowohl Pianino als auch Flügel) verfügt über 88 Tasten, 52 weiße und 36 schwarze).

Die Hammermechanik von Pianino und Flügel ist im wesentlichen dieselbe. Am Tastenhebel befindet sich eine Pilote, die den Hammer über das Hebeglied und die Stoßzunge an die Metallsaiten führt. Die bewegliche Stoßzunge löst sich von dem Hammer, kurz bevor er die Saite erreicht und gibt diesem Schwung, so dass er gegen die Saite prallt. Beim Rückprall wird der Hammer von einem Fänger aufgehalten. Die Stoßzunge wird durch ein Hebel- und Federsystem wieder in ihre Ausgangslage am Hammerstiel geleitet. Die Basstöne haben jeweils eine oder zwei dicke Saiten, die höheren Töne je drei.

Die Pedale haben unterschiedliche Funktionen. Eines dient zur Aufhebung der Dämpfung aller Saiten und sorgt damit für einen volleren Klang, das andere verschiebt die Mechanik ein kleines Stückchen nach rechts (beim Flügel)und sorgt so dafür, dass nur noch eine Saite angeschlagen wird: der Klang wird leiser. Bei einem Pianino wird ein ähnlicher Effekt dadurch erzeugt, dass die Hämmer leicht zur Saite hin bewegt werden. Der Anschlagsweg ist dadurch kürzer und der Ton klingt leiser.

Manche Klaviere verfügen noch über ein drittes Pedal, das je nach Funktion entweder als „Moderator-“ oder als „Tonhalte-Pedal“ bezeichnet wird. Das Moderatorpedal bewirkt das Zwischenschieben eines Filzstreifens, was den Ton deutlich leiser macht. Das Tonhaltepedal bewirkt, dass die Dämpfer des Tons, den man gerade spielt, angehoben werden, alle anderen Dämpfer bleiben unten. Damit lässt sich ein einziger Ton über längere Zeit hinweg halten, obwohl alle anderen Töne normal klingen.

Der Tonumfang von Flügel und Pianino reicht von A2 bis c5. Den Flügel gibt es in verschiedenen Größen. Der Konzertflügel hat eine Länge von mehr als drei Metern, Salon-, Stutz- und Kleinflügel sind nur 117-135 cm lang, das Pianino ist ca 1,30 Meter hoch.

Video der Woche:

Rubinstein spielt Chopin - Etude As-dur op.25 Nr 1

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