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Auch Grafenegg-Festival sagt Gergiev ab

Konsequenzen aus Haltung zum Ukraine-Krieg

Das Grafenegg-Festival wird in diesem Jahr ohne ´Dirigent Valery Gergiev stattfinden. Das Festival sagte die geplanten Auftritte des russischen Dirigenten aufgrund von dessen politischer Einstellung ab. Gergiev sei "derzeit nicht bereit […], sich vom Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine zu distanzieren", so das Grafenegg-Festival zur Entscheidung. Obwohl er ein langjähriger und künstlerisch hochgeschätzter Partner sei, könne man ihn so nicht auftreten lassen. Unabhängig von Gergiev hoffe man allerdings, dass sich die beiden Konzerte des St. Petersburger Mariinsky-Orchesters trotzdem umsetzen lassen. "Russische Kunst und Kultur sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der europäischen Identität", so die Organisatoren. Der kulturelle Austausch dürfe nicht Opfer des Krieges werden. Weitere Programmänderungen sollen zeitig bekanntgegeben werden.

Valery Gergiev wurde am 2. Mai 1953 in Moskau geboren. Seine musikalische Ausbildung begann er am Klavier. Sein Dirigierstudium führte ihn ans Konservatorium Leningrad. Nach dem Gewinn des Herbert-von-Karajan-Wettbewerbs im Alter von 23 Jahren wurde der im Kaukasus aufgewachsene Musiker Assistent von Yuri Temirkanov an der damaligen Kirov Oper, dem heutigen Mariinsky Theater. Hier gab er 1978 sein Bühnendebüt mit "Krieg und Frieden" von Prokofjew. Von 1981 bis 1985 wirkte er als Leiter des Armenischen Staatsorchesters und übernahm 1988 die Leitung des Kirov-Theaters, für das er seit 1996 als Intendant verantwortlich zeichnet. Sein erster wichtiger internationaler Auftritt außerhalb Russlands war beim Schleswig-Holstein-Musikfestival 1989. In der Folge startete er eine internationale Karriere. Er wurde 1995 Chefdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem er als Ehrendirigent verbunden ist. Von 1997-2007 wirkte er als Principal Guest Conductor an der Metropolitan Opera New York. 2007 übernahm die Position des Chefdirigenten beim London Symphony Orchestral. Seit 2015 ist er zudem Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Er hat mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter der Karol Szymanowski Preis und ein Ehrendoktortitel der Universität Tomsk.


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