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Goldmedaille der Royal Philharmonic Society für Martha Argerich

Pianistin ist die 101. Preisträgerin seit 1870

Die Pianistin Martha Argerich hat die Goldmedaille der Royal Philharmonic Society erhalten. In der Begründung der Jury heißt es, Martha Argerich sei wegen der seltenen Verbindung von technischer Meisterschaft und leidenschaftlicher Kunstfertigkeit eine faszinierende und ausdrucksstarke Pianistin. Das mache ihre außergewöhnlichen Auftritte zu musikalischen und intellektuellen Gipfelpunkten. Die Preisverleihung fand in der Londoner Wigmore Hall statt, Argerich erhielt die Auszeichnung vom Vorsitzenden der Royal Philharmonic Society, John Gilhooly.

Martha Argerich wurde am 5. Juni 1941 in Argentinien geboren. Bereits mit drei Jahren erhielt sie Unterricht bei Vicente Scaramuzza und debütierte mit acht Jahren mit einer Aufführung von Beethovens 1. Klavierkonzert. Im Jahr 1955 zog sie mit ihrer Familie nach Europa, wo sie ihr Studium bei Friedrich Gulda in Wien fortsetzte. Von 1957 bis 1964 zog sie sich aus dem Konzertbetrieb zurück, erst ihr Lehrer Stefan Askenase konnte sie wieder zu Auftritten bewegen. Bekannt wurde sie vor allem durch den Gewinn des Internationalen Chopin-Wettbewerbs 1965. Neben ihrer Tätigkeit als Solistin ist Argerich außerdem in der Förderung junger Talente und als Wettbewerbsjurorin engagiert. Seit 2004 konzentriert sie sich vor allem auf Kammermusik, zudem tritt sie seit einiger Zeit nicht mehr allein im Rahmen eines Klavierabends auf. Stattdessen arbeitet sie mit Musikern wie Nelson Freire, Gabriela Montero, Gidon Kremer, Mischa Maisky und ihrer langjährigen Duo-Partnerin Lilya Zilberstein zusammen. Seit 2002 findet ihr Festival "Progetto Martha Argerich" in Lugano statt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählt u.a. der Praemium Imperiale 2005.

Die Goldmedaille der Royal Philharmonic Society ist der höchste Preis, den die RPS vergibt. Die Auszeichnung wurde 1870 zur Feier von Beethovens 100. Geburtstag zum ersten Mal vergeben. Seither waren unter anderem Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Nikolaus Harnoncourt, András Schiff, Placido Domingo, Bernard Haitink, György Kurtág und Thomas Quasthoff Träger der Goldmedaille, in früheren Zeiten etwa Johannes Brahms, Fritz Kreisler, Benjamin Britten, Vladimir Horowitz und Leonard Bernstein.


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