Magazin: Nachrichten
Berlioz-Klavier unwissentlich zur Versteigerung angeboten
Preisvorschlag von 800 Euro nach Recherchen zurückgezogen
Ein Klavier aus dem Besitz von Hector Berlioz wurde unwissentlich von einer Frau aus der Normandie im Internet zur Versteigerung angeboten. Nachdem sie auf das ursprüngliche Angebot von 800 Euro einen Sturm von Anfragen erhielt, entschied sich die Französin dazu, Nachforschungen anzustellen. Mitglieder der Pariser Cité de la Musique identifizierten das Klavier schließlich über die Seriennummer. Laut ihren Archiv-Informationen war das Érard-Klavier im Jahr seiner Herstellung 1847 an Madame Hector Berlioz verkauft worden. Die Frau zog daraufhin ihr Angebot zurück und stellte das Piano ein paar Tage später als Sammlerobjekt ein. Anstelle eines Preises bat sie, einen seriösen Preisvorschlag zu machen. Schätzungen der Experten zufolge könnte das Klavier etwa 50.000 Euro einbringen.
Der Komponist Louis Hector Berlioz wurde am 11. Dezember 1803 im französischen La Côte-St-André geboren. Nachdem er zunächst Medizin studiert hatte, wechselte er 1826 an das Pariser Konservatorium, wo er unter anderem von Anton Reicha unterrichtet wurde. 1830 erhielt er für seine Kantate "La dernière nuit de Sardanapale" den Rom-Preis. Im gleichen Jahr schuf er sein bekanntes Werk, die "Symphonie fantastique". Obwohl Berlioz mit seinen Kompositionen in Deutschland, Russland und Österreich Erfolge feierte, wurde sein Werk im Heimatland Frankreich lange verkannt. Bis zu seinem Tode war er in Paris als Bibliothekar, Musikkritiker (die längste Zeit für das "Journal des Débats") und Buchautor tätig, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Berlioz' kompositorisches Schaffen umfasst Opern, Chor-, Orchester- und geistliche Werke. Berlioz starb am 8. März 1869 in Paris.
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