Magazin: CD-Kritiken
Werke von Beethoven und Reinecke

Werke von Beethoven und Reinecke: Duccio Ceccanti, Vittorio Ceccanti, Matteo Fossi
Routiniert
Weder von der Aufnahmetechnik noch von der Wiedergabe wird diese Einspielung zwei Klaviertriowerken Carl Reineckes gerecht.
Wie viele musikalische Gattungen begleitete auch das Klaviertrio Carl Reinecke einen großen Teil seiner kompositorischen Karriere. Das erste Trio in D-Dur op. 38 ist Robert Schumann gewidmet und zeigt einen jungen Komponisten, der bereits sein Handwerk versteht. In der vorliegenden Einspielung vermittelt sich der Eindruck, dass die Komposition gleichwohl reichlich routiniert ‚hingehauen worden sei‘. Dies liegt aber nicht zum geringen Teil an der ‚hingehauenen‘ Wiedergabe, die wenig Sinn für die Musikästhetik der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt; alles klingt irgendwie gleich, Steigerungen bleiben wenig gesteigert, in Phrasierung und Klangfarben bleibt vieles zu routiniert-einstudiert denn wirklich empfunden.
Hörbar wohler fühlen sich die drei italienischen Musiker in Reineckes 1903-04 entstandener Klaviertriofassung von Beethovens Tripelkonzert, wenn auch hier der Tonfall nicht selten etwas zu trocken bleibt. Doch hörbar kennen die Musiker sich in Beethovens Stil besser aus, wissen auch agogisch sinnvoll zu dosieren und feine dynamische Schattierungen zu erzeugen. Dass das Ganze dennoch nicht selten etwas hemdsärmelig klingt, stört den Eindruck hier weniger als in Reineckes Originalkomposition. Den Geist von Reineckes Bearbeitung verstehen die drei Musiker gleichwohl ebenfalls nicht.
Dr. Jürgen Schaarwächter, 20.03.2023
Interpretation:
Klangqualität: Repertoirewert: |
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