Magazin: CD-Kritiken
Violin & Piano Sonatas

Violin & Piano Sonatas: Aitzol Iturriagagoitia, Enrique Bagaria
Eine der besten Duo-Einspielungen des Jahres
Aitzol Iturriagagoitia und Enrique Bagaría spielen meisterhaft Violinsonaten von Debussy, Janá?ek und Richard Strauss.
Es gibt nicht viele CD-Neuaufnahmen, die die uneingeschränkte Zustimmung des Musikkritikers hervorrufen: Die vorliegende Eudora-Produktion SACD-Qualität ist da eine rühmliche Ausnahme und kann - auch wegen ihrer wunderbaren klanglichen Balance - nur zum Kauf empfohlen werden, weil die beiden Interpreten Aitzol Ituriagagoitia (Violine) und Enrique Bagaría (Klavier) einen in jeder Hinsicht fabelhaften Eindruck hinterlassen bei den drei eingespielten Sonaten für Violine und Klavier von Claude Debussy, Leo? Janá?ek und Richard Strauss.
Dass der 1975 im Baskenland geborene Iturriagagoitia durch die intensive kammermusikalische Quartettschule gegangen ist, wird an jeder Note hörbar. Sein Debussy ist wirklich atemberaubend und berauschend zugleich. Schon der Beginn fasziniert mit farbüberquellender Nuancierung. Brillant streicht er den Bogen über die Saiten und sein Part verschmilzt vollständig mit dem gleissend impressionistisch dargebotenen Klaviersatz. Leger und spritzig gleitet das "Intermède" daher und deutet auf Iturriagagoitias flexible Bogenhand hin, die ihm technisch fast alles erlaubt. Das Finale findet bei ihm klangliche Wattierung und trifft genau den Ton des Impressionisten.
Ebenso gelingt die viersätzige 3. Violinsonate von Leóš Janá?ek. Hier begeistert das grenzenlos impulsive, dynamische Spiel der beiden Protagonisten, wobei Enrique Bagaría (*1978) am Klavier stets sauber und künstlerisch mutig agiert. Das Rezitativische des ersten Satzes "Con Moto" ist hier Programm. Es zeigt die herzzerreißenden idiomatischen Züge des Komponisten. Mit Richard Strauss' Sonate Es-Dur op. 18 empfehlen sich die beiden Spanier abschließend. Dabei zeigen sie fortwährend ihr überlegenes kammermusikalisches Prädikat. Iturriagagoitias Ton trägt ungemein und singt in den Höhen, seine breitgefächerte Dynamik findet eine eigene, lockende Sprache. Die Virtuosität Bagarías am Klavier ist ebenso frappierend und gereicht dem Finale zu aller Ehre.
Manuel Stangorra, 18.01.2023
Interpretation:
Klangqualität: Repertoirewert: |
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